Der Bürgerdialog im Dorfgemeinschaftszentrum Liebenau am 13. November war gut besucht. Interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Liebenau und Umgebung kamen zusammen, um sich über die Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung (USVP) zu informieren und gemeinsam verschiedene Themen zu besprechen.
„Wir finden es wichtig, die Menschen der Region frühzeitig bei Planung und Umsetzung mitzunehmen und sind bestrebt diesen Dialog ständig zu verbessern, um einen möglichst hohen Informations- und Wertgewinn für alle Beteiligten zu erzielen”, erklärte Marko Uhlig, Geschäftsführer der Zinnwald Lithium GmbH.
Konstruktive Atmosphäre und intensive Gespräche
Der Abend von einer sachlichen und konstruktiven Gesprächsatmosphäre geprägt – totz vereinzelter Transparente vor dem Dorfgemeinschaftshaus, welche Meinungen gegen das geplante Vorhaben ausdrückten. In den Gruppen entwickelte sich ein intensiver Austausch zwischen den Teilnehmenden und den Experten. Viele nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen, Anregungen einzubringen und eigene Sichtweisen zu teilen.
Deutlich bleibt, dass das Thema in der Region aufmerksam verfolgt wird. Gut zu wissen bleibt auch, dass viele den Prozess aktiv mitgestalten möchten.
Hier können Sie die auf der Veranstaltung gezeigte Präsentation herunterladen.
Themen und Schwerpunkte des Abends
Vor Ort standen Experten für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Mithilfe von Leitfragen wie „Was ist Ihnen besonders wichtig?“, „Wo sehen Sie Risiken?“ und „Welche Lösungen halten Sie für sinnvoll?“ wurden die Sichtweisen gesammelt und dokumentiert. Die Ergebnisse fließen nun in die weitere Bearbeitung des Untersuchungsrahmens der Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung ein.
Nach dem ausführlichen Informationsteil wurden die Bürgerinnen und Bürger selbst aktiv. An fünf Stationen konnten sie sich zu folgenden Themen mit den Fachleuten zielgerichtet austauschen:
- Mögliche Auswirkungen des Bergwerks auf Boden, Immobilien und Altbergbau;
- Umgang mit Oberflächen- und Grundwasser;
- Mögliche Einflüsse der Aufbereitungsanlage auf Lärm, Luft und Landschaft;
- Natur- und Artenschutz;
- künftige Entwicklung der Region in Bezug auf Infrastruktur, Kultur und soziale Aspekte.
Die Themen Bergwerk, Aufbereitung und Wasser fanden besonders viel Interesse. Hier zeigte sich deutlich, wo der „Schuh drückt“ und dass diese Aspekte für die Menschen der Region eine große Bedeutung haben. Das ist nicht überraschend, sondern nur logisch, denn mit der Ansiedlung eines solchen Projekts existieren natürlich ganz konkrete Bedenken und Sorgen der lokalen Gemeinschaft. Aber: Viele der Fragen zu potenziellen Auswirkungen sind bereits im Untersuchungsrahmen aufgenommen. Und dafür müssen Lösungen gefunden werden!
Zudem wurden einige neue und interessante Ansätze erarbeitet. Ein „gläsernes Bergwerk“ zum Beispiel, das Besucher und Touristen gleichermaßen einen Eindruck vom modernen Bergbau gewährt, war eine der Anregungen.
Die Ergebnisse wurden zusammengefasst und dokumentiert. Abschließend stellten die Moderatoren die Erkenntnisse aus ihren Gruppen vor, so dass alle einen Überblick über
Frühe Beteiligung und offener Dialog
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der USVP-Prozess, der ein freiwilliges Instrument ist und über die gesetzlichen Anforderungen der deutschen Umweltverträglichkeitsprüfung hinausgeht. Ziel ist es, mit den Menschen in der Region die möglichen Auswirkungen des Projekts auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zu betrachten und gemeinsame Lösungen zu entwickeln.
Unterstützt wurde das Zinnwald Lithium-Team durch Experten des unabhängigen Gutachterbüros Environmental Resources Management (ERM). Thomas Gensch erläuterte, welche Ziele eine USVP verfolgt, welche Aspekte geprüft werden, wie der Prozess gestaltet ist und wie sich Bürgerinnen und Bürger an verschiedenen Stellen einbringen können.
Ausblick und weitere Beteiligungsmöglichkeiten
Die Anregungen aus dem Bürgerdialog fließen nun in die weitere Ausarbeitung des Untersuchungsrahmens der USVP ein. Darüber hinaus können bis zum 7. Dezember 2025 schriftliche Rückmeldungen und Stellungnahmen eingereicht werden. Bis Ende 2027 soll der Abschlussbericht zur Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung erstellt werden – bis dahin wird es weitere Informationen und Veranstaltungen dieser Art geben.
Zusammenfassende Informationen und alle Dokumente zur USVP finden Sie hier.

Thomas Gensch von Environmental Resources Management (ERM) erläutert den USVP-Prozess.

An den fünf Themenstationen wurde angeregt miteinander gesprochen.

Hannes Gerold fasst die Erkenntnisse „seiner“ Station zur Aufbereitungsanlage zusammen.



